Gitarren
#30 Phoenix Multiscale Fo2
Komplett Eigenbau
bei Formentera Guitars Oktober 2020
Nach 2016 wirde es wieder einmal Zeit zu Formentera Guitars zu
gehen und dort eine neue Gitarre zu bauen. Zum Ersten weil es eine
einmalige Erfahrung war, dann weil ich eine ganze Menge dort gelernt
habe. und nicht zuletzt die wunderschöne Location: Formentera
selbst.
Dieses Mal habe ich mir vorgenommen auf die Feinheiten zu
achten, die den Unterschied zwischen einer gut gemeinten und einer
gut gebauten Gitarre ausmachen und etwas z ubauen, das es in der
langen Geschichte von Formentera Guitars noch nicht gab.
Ich muss
gestehen, meine Wünsche haben Ekki schon gestresst, da er mit dieser
Gitarre den "sicheren Pfad" des Kursleiters verließ, das tut mir im
Nachhinein etwas leid, aber der beiderseitige Lernprozess hat ein
wunderschönes und sehr gut klingendes Instrument ergeben.
Nun zum Plan:
Es sollte eine Multiscale-Version einer Gibson
Firebird werden.
Die Body-Hölzer sollten Nuss und Zebrano sein
mit einem Nuss-Hals. Hier kam der erste Veto: die Gitarre würde viel
zu schwer. Ich habe mich dann umentschieden auf einen leichten
Mahagoni Einteiler mit einem Set-Neck aus dichterem Mahagoni. Die
Flügel des Bodies wollen wir mit der Oberfräde absenken und 4mm
Zebrano-Aufleimer verwenden. Optisch käme das dem erten Plan sehr
nahe und soundmäßig wären wir dann ganz bei Gibson-Standard.
Die
Pickups sollten 2 Mini-Humbucker une ein Single Coil als
MIttel-Pickup werden. Der Mittel PU sollte üner PAN-Regler stufenlos
hinzu genommen werden können. Das scheiterte dann daran, dass keine
Mini-Humbucker bei Formentera Guitars in Kursen gebaut werden. Das
kann ich leicht akzeptieren. Stattdessen haben wir ein Setup mit
zwei splitbaren Humbuckern genommen, wobei der Hals-Humbucker
eigentlich zwei echte SingleCoils sind, als Humbucker geschaltet,
was beim Split einen echten SC ergeben soll.
Bei dem Plan eine
Multiscale zu bauen ist es dann aber geblieben, ich war auch
entsprechend vorbereitet und habe bereits mehrmals erfolgreich
Multiscales selbst gebaut. Ins Griffbrett will ich eine
personalisierte Einlegearbeit einarbeiten, die ich mitbrachte, samt
passendem Fräser.
Von Banjotunern musste ich mich dann zugunsten
von guten Kluson Vintage-Tunern auch verabschieden. die bei Gibson
verwendeten Kluson Vintage Banjotuner in Nickel sind schlicht nicht
lieferbar.
Die Bridge ist eine 26° Nickel Hipshot Multiscale
Bridge, die ich ebenfalls mitbrachte.
Arbeitsschritte:
Formentera 28.09.2020 - 16.10.02020
Kurstteilnehmer 06/2020:
- Klaus Saiko, Darmstadt
- Niko Huber, Rodgau
- Jonathan Maier, München
- Stefan Görgen, Wadern
Arbeitsschritte:
- Bodyholz auswählen.
Habe mich für einen schönen leichten Mahagoni Einteiler entschieden, hat ganz knapp für die Bodyform gepasst.
Oberflächen planen hobeln
- Body anzeichnen und auf der Bandsäge ausschneiden
- Body-Außenflächen glatt raspeln und feinschleifen
- Bodyshaping
- Außenkanten verrunden
- Elektronikfach, Kabelkanal und Aussparung für 3-Wege-Schalter fräsen,
- Elektronikfach-Deckel fräsen
- Halsrohling auswählen, auf 45 mm Dicke hobeln, Breite 65- 70 mm
- Kopfplatte konstruieren und Schräge mit der Band Säge absägen, den abgesägten Keil behalten.
- Trussrodkanal (6mm) fräsen und die Cavities für Endpunkt und Verstellvorrichtung fräsen
- Trussrod herstellen, gefettet in den Kanal legen und mit Weichholz verschließen. Halsbreite und Tenon aussägen.
- Griffbrett aussuchen, Dicke auf 6 mm reduzieren mit dem Hobel.
Auf den Hals passgenau mit Epoxy aufkleben
- Bundschlitze anzeichnen und mit einer Japansäge und einem kleinen Tool dass die Japansäge genau im 90° Winkel führt, einsägen.
- Ekki schleift nun den Griffbrett Radius auf dem Bandschleifer (Compound 9,5" - 12")
- Danach mit der Tiefenlehre die Tiefe der Bundschlitze messen.
Sind die Bodenschlitze nicht tief genug nachsägen von Hand
- Kavitäten für die Intarsien ein gefräst mit einem Dremel
- Intarsien mit Epoxidarz einkleben
- Ekki schleift den Radius nach, so dass alle Klebereste verschwunden sind. Nachschleifen mit Korkklotz und vierhunderter Körnung. Danach vorpolieren mit 0000 Stahlwolle. Konstantin poliert das Griffbrett auf dem Schwabbel
- Jetzt wird die Kopfplatte komplettiert in dem das fehlende Stück angeleimt wird. Nach Abbinden des Leims mit der Bandsäge auf Kontur schneiden und in die richtige Form schleifen
- Bundieren: Tangs im Schlitz vermitteln und ein Ende mit der Kombizange über dem Schlitz halten. Mit dem Bundhammer von einer Seite des Halses zur anderen einklopfen. Dann Bundenden abknipsen und erst 90 dann 45 grad aubfeilen. Dabei sollte eine gleichmäßige 0,5 mm Phase im Griffbrett entstehen
- Dann einen kurzen Schlag mit dem Bundhammer auf jedes Bundende. Der Span der sich dann aufstellt mitbenützt Feinfeile von unter gegen den Bund wegfeilen.
- Halsdicke fräsen, Kopfplattendicke fräsen
- Mechaniken bohren, 8mm durch, dann mit 10er Senker von hinten soweit bohren bis er vorne auf der (harten Unterlage) aufsetzt.
- Hals shapen
- Halstasche fräsen
- Stöckel anpassen per Distanz Schablone. Die Bodykante ist 90 grad, der Stöckel folgt dem Halswinkel. Der wird mittels der Schablone und einem Distanzstreifen angezeichnet und mit einem Stechbeitel akkurat ausgestochen, allerdings leicht konkav. Danach wird der Stöckel wieder in den Body mit Schablone eingesetzt und mit einer Einstrichsäge parallel zur Schablone 2-3 mm tief eingesetzt ohne das Griffbrett zu verletzen. Mit dem Stechbeitel konkav nacharbeiten ohne die Ecken zu verletzen.
- Kopfplattenaufleger designen und ausschleifen
- Stufen in den Body fräsen und die abgerichteten Zebrano Aufleimer mit Knochenleim aufkleben
- Kopfplattenaufleimer mittels zweier Mechanikbohrlöcher fixieren und mit Knochenleim ankleben, mit heißem Wasser
vom überschüssigen Kleber befreien und bündig fräsen
- Steg PU Cavity fräsen
- Stöckel in finale Form bringen, Passung finalisieren
- Hochzeit
- Leimreste mit Wasser entfernen
- Pickups wickeln
Halspickup als zwei Singlecoils mit 0,063 Grad-2 Draht mit jeweils 4000 Windungen als Humbucker mit offener Kappe
Stegpickup standard Humbucker mit 0,056 Draht, 5500 Windungen mit offener Nickelkappe
- Pickguard designen
- Bridge setzen
- Sattel feilen. Anreißen, dicke E Griffbrett Kante +3,5 mm e: +3mm. Das Anreissen mit 4kant Feile vertiefen.
- Abrichten: Abricht-Feile über vier Bünde legen und so lange vorsichtig anschleifen bis alle Bünde an der Krone eine leichte Schleifspur haben.
Dann weiter zu den nächsten Bünden und bis zum Griffbrett Ende durcharbeiten.
Anschließend senkrecht zu den Bünden mit 400er Papier Griffbrett und Bund schleifen, immer nur in Faserrichtung.
Jetzt die angeschrägten Bundenden ebenfalls schleifen. Abschließend mit 0000 Stahlwolle polieren.
- Ölung: erste Ölmischung aus Terpentin, Leinölfirnis, Orangenöl.
15 Minuten in Öl halten, abreiben über Nacht trocknen lassen.
Tag 2 andere Mischung: Hartölwachs mit hohem Carnaubawachsanteil mit 800er Ölschliffpapier mit kreisenden Bewegungen ins Holz massieren.
In Zonen vorschreiten und nach einer Zone diese trockenpolieren.
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